Selbstfahrende Shuttlebusse erreichen am Flughafen Zürich Level 3

Das Pilotprojekt mit selbstfahrenden Shuttlebussen am Flughafen Zürich hat einen weiteren Meilenstein erreicht: Nach erfolgreichen Testfahrten ohne Fahrgäste ist seit Juni das Mitfahren für die Mitarbeitenden am Flughafen erlaubt.
Ein Sicherheitsfahrer oder eine Sicherheitsfahrerin ist in dieser Projektphase weiterhin Vorschrift. In einem nächsten Schritt soll das Fahren mit Fernüberwachung getestet werden.
Seit März 2025 werden am Flughafen Zürich selbstfahrende Shuttlebusse getestet. Seit Juni können die Mitarbeitenden am Flughafen Zürich die Shuttlebusse für ihren Arbeitsweg zwischen dem Flughafenkopf (Tor 101) und dem Werkhof (Tor 130) nutzen. Zur Sicherheit ist weiterhin eine Fahrerin oder ein Fahrer an Bord, der jederzeit eingreifen kann. Damit hat das Pilotprojekt das Automatisierungslevel 3 erreicht.
«Als nächsten Meilenstein streben wir die Automatisierungsstufe 4 an. Das würde bedeuten, dass es im Bus keine Sicherheitsfahrer mehr gibt, sondern ausschliesslich eine Fernüberwachung stattfindet.»
Raphaël Glaesener, Senior Innovation Manager der Flughafen Zürich AG
Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Projektteam in Zusammenarbeit mit dem Technologiepartner WeRide und zahlreichen Abteilungen innerhalb des Unternehmens in den vergangenen Monaten intensive Vorarbeiten geleistet. Dazu gehört unter anderem der Aufbau der gesamten IT-Infrastruktur, hunderte Testfahrten und umfangreiche technische Prüfungen. Ergänzend wurden Schulungen durchgeführt, regulatorische Anforderungen integriert und die Abläufe gemeinsam mit den Partnern optimiert.
Aufbau einer Fernüberwachung
Für die nächste Automatisierungsstufe, das Fahren ohne Sicherheitsfahrer an Bord, wird seit September in den Räumlichkeiten des ZRH Innovation Hub im Circle ein sogenanntes Remote Cockpit aufgebaut und getestet. Von dieser Überwachungszentrale aus sollen die Fahrzeuge künftig aus der Ferne überwacht werden. Sollte ein Fahrzeug auf ein unerwartetes Hindernis treffen, hält es automatisch an. Mitarbeitende im Remote Cockpit können die Situation beurteilen und bei Bedarf beim Fahrmanöver unterstützen. Noch ist dies Zukunftsmusik. Das Projekt schreitet aber zügig voran.
Wir gehen davon aus, dass wir erste Tests mit Fernüberwachung und ohne Sicherheitsfahrer frühestens Ende des Jahres durchführen können.
Raphaël Glaesener, Senior Innovation Manager der Flughafen Zürich AG
Diese Fahrten erfolgen zunächst ohne Fahrgäste. Nach einer Erprobungsphase könnten die Busse anschliessend auch mit Fahrgästen an Bord fahrerlos verkehren. Damit wäre Zürich der erste Flughafen Europas mit einem solchen Betrieb innerhalb des Flugbetriebsgeländes.
Enge Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor
Die Flughafen Zürich AG realisiert das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Logistikunternehmen Krummen Kerzers AG, das seit Beginn einen Teil der Sicherheitsfahrer stellt. Im September wurde zudem der Bodenabfertiger Swissport als weiterer Projektpartner integriert. Künftig stellt Swissport sowohl zusätzliche Sicherheitsfahrer als auch Mitarbeitende für die Fernüberwachung zur Verfügung. Die in den Fahrzeugen verbaute Technologie zum automatisierten Fahren stammt von WeRide.
Wir arbeiten eng mit unseren Partnern und internen Fachabteilungen an diesem innovativen Projekt. Die Zusammenarbeit stellt sicher, dass technologische, organisatorische und betriebliche Aspekte ausreichend berücksichtigt sind.
Raphaël Glaesener, Senior Innovation Manager der Flughafen Zürich AG
Das Projekt liefert wichtige Erkenntnisse für den sicheren Einsatz automatisierter Fahrzeuge in einem hochsensiblen Umfeld. Es schafft die regulatorische, infrastrukturelle, technische und sicherheitsrelevante Grundlage für zukünftige Projekte rund um automatisiertes Fahren von am Flughafen Zürich tätigen Unternehmen.
Flughafen Zürich